Um qualifizierte Bildungsfachleute von morgen ausbilden zu können, müssen Entwicklungen im Umfeld berücksichtigt werden. Genau darauf zielt die Revision des AdA-Baukastensystems ab und bringt die Erwachsenenbildung auf den aktuellsten Stand.
Für die Sicherung des hohen Bildungsniveaus spielen qualifizierte Berufsfachleute eine zentrale Rolle. Das AdA-Baukastensystem bietet schweizweit bekannte und anerkannte Abschlüsse mit Zertifikaten in der Erwachsenenbildung. Im dreistufigen Baukasten können Ausbildungen von der Ausbilderin bzw. vom Ausbilder bis zur Ausbildungsleiterin bzw. zum Ausbildungsleiter absolviert werden.
Entwicklungen im Umfeld werden berücksichtigt
Die EB Zürich steht vor einer wichtigen Veränderung, denn vor Kurzem hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) die Abschlüsse des AdA-Baukastensystems revidiert. Davon betroffen sind die SVEB-Zertifikate der Stufe I und der Fachausweis Ausbilder/-in der Stufe II, welche auch die EB Zürich mit EB Connect anbietet. Mit der Revision des AdA-Baukastens werden nicht nur neue Zertifikatsnamen eingeführt, sondern auch inhaltliche Anpassungen der Module vorgenommen, um die aktuellen Entwicklungen im Umfeld zu berücksichtigen. Neben der Digitalisierung und Individualisierung werden aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Bildung aufgegriffen. In den letzten Jahren haben sich aber auch die Anforderungen an das Bildungspersonal stark verändert, welche ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Revision sind.
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«In der betrieblichen Praxis findet bereits heute ein grosser Anteil der Lernsequenzen online statt. Dies in sehr unterschiedlicher Qualität. Hier Hand zu bieten, war höchste Zeit.»
Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Auch wenn wir anfänglich skeptisch waren, müssen wir uns heute eingestehen, dass Homeoffice und Homeschooling grosses Potenzial für die Zukunft bieten. Die Möglichkeiten sind zwar nicht neu, aber mittlerweile von der Gesellschaft akzeptiert. Dadurch verändern sich auch die gefragten Kompetenzen von Bildungsfachleuten. «Meines Erachtens gehören ein Minimum an Wissen sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Bereich des digitalen Lehrens und Lernens zu den Basiskompetenzen von Bildungsfachleuten», berichtet Katharina Eberle, Leitung Kurse EB Connect. Deshalb ist sie der Meinung, dass digitale Lehr- und Lernweisen wichtige Bestandteile der Revision sind. Der Einfluss der Digitalisierung ist auch an anderen Orten zu spüren: Neu schreibt der SVEB vor, dass mindestens ein Drittel des Unterrichts online stattfinden muss.
Mit dem revidierten AdA-Baukasten in Richtung Zukunft
Wie das bisherige Baukastensystem ist auch der revidierte AdA-Baukasten dreistufig und modular aufgebaut. An der EB Zürich können Module der Stufen I und II besucht werden.

Katharina Eberle sieht vor allem auf der Stufe I einen wichtigen Fortschritt: «Ich bin erfreut über die Angleichung der beiden Zertifikate-Ausbilder/-in. Neu schliesst auch das ‹SVEB-Zertifikat-Ausbilder/-in Einzelbegleitungen› die Stufe I vollständig ab und Personen können sich in der Stufe II ohne weitere Passerellenangebote weiterbilden.» Eine bedeutende Veränderung sieht Eberle vor allem auch bei den neuen Modulen der Stufe II. «Diese ermöglichen eine vertieftere Auseinandersetzungen mit der Materie. Themen wie die Vernetzung und der Praxistransfer erhalten mehr Gewicht», freut sie sich.
Enttäuscht zeigt sich Katharina Eberle jedoch über das Qualifikationsverfahren: «Die Kompetenznachweise haben sich meines Erachtens nicht wirklich verändert. Wir sind weiter sehr schriftlastig». Kursteilnehmende innerhalb des AdA-Baukastens würden sich bewusst für diesen Weg entscheiden, anstelle einer CAS Weiterbildung an einer Hochschule. «Ich hätte es darum begrüsst, wenn der Anteil der schriftlichen Nachweise reduziert worden wäre», so Eberle.
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«Neu können sich Personen in der Stufe II ohne weitere Passerellenangebote weiterbilden.»
Ab 2023 werden bei der EB Zürich die Kurse im neuen AdA-Baukastensystem angeboten. Dies bedeutet auch für aktuelle Kursteilnehmende eine Veränderung. Die Möglichkeiten für den Wechsel ins neue System seien allerdings nicht selbsterklärend, weshalb die EB Zürich ihre Kundinnen und Kunden gerne individuell berät.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
- Neue Zertifikatsnamen auf Stufe I
- Das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/-in – Durchführung von Lernveranstaltungen – Lernveranstaltungen mit Gruppen durchführen» ersetzt das bisherige «SVEB-Zertifikat Kursleiter/in».
- Das «SVEB-Zertifikat Ausbilder/-in Einzelbegleitungen – Lernbegleitungen mit Einzelpersonen durchführen» ersetzt das bisherige «SVEB-Zertifikat Praxisausbilder/-in».
- Auf Stufe II werden Aufbau- und Vertiefungsmodule sowie ein Transversal- und ein Vernetzungsmodul angeboten.
- Mit dem SVEB-Zertifikat der Stufe I ist der direkte Zugang zur Stufe II gewährleistet, wo der Fachausweis Ausbilder/-in erworben werden kann. Der Besuch eines Ergänzungsmoduls ist nicht mehr notwendig.
- Die Bildungsgänge finden immer im Blended Learning statt, also sowohl vor Ort wie auch online.
Für den Fachausweis wird neu eine zentrale Berufsprüfung geschrieben.
Weitere Informationen zum Bildungsangebot EB Connect erhalten Sie an einer unserer Informationsveranstaltungen.