An der «AdA-Plattformtagung 2025: Der neue AdA-Baukasten – Bilanz und Ausblick» des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) wurde das Thema «Blended Learning» beleuchtet. Den ersten Teil der Keynote hielt Ricarda T.D. Reimer, Digital Learning Expertin an der EB Zürich.
Rund 100 Fachleute zogen an der AdA-Plattformtagung 2025 Bilanz über das erste Jahr mit dem neuen AdA-Baukasten, tauschten ihre Erfahrungen aus und blickten in die Zukunft des Lernens. Neben interessanten Diskussionen und Workshops gab es Impulse zur Digitalisierung. Ricarda T.D. Reimer, Digital Learning Expertin an der EB Zürich, eröffnete die Keynote zum Thema «Blended Learning». Für den Bildungsblog fasste sie einige Aussagen zusammen:
Blended Learning: Reflexion und Verantwortung
«Richtet man den Blick auf die Erwachsenen-/Weiterbildung ist es wertvoll, die Besonderheit und Wichtigkeit des medienpädagogischen Diskurses sowie die der mediendidaktischen Gestaltungsoptionen rund um dieses wegweisende Lehr- bzw. Lernszenario herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt eines Blended Learning-Szenarios steht zum einen die zwingend notwendige ineinandergreifende Verknüpfung von Präsenz- und Onlinephasen, die in vielfältigen Settings realisiert werden können. Zum anderen eröffnen sich im Kontext der «digitalen Transformation in der Bildung» neue Denk- und Spielräume für strategische Perspektiven, die Organisations- und Personalentwicklung und eben für ganz konkrete Lehr- und Lernszenarien. Hier sind Bildungsverantwortliche gefordert, die vielfältigen gesellschaftlich-technologische Entwicklungen mitzugestalten und professionell zu begleiten. Eine kritisch-reflexive Medienbildung, bei der auch ethische Fragen Berücksichtigung finden, ist für eine zukunftsorientierte Weiterbildung unverzichtbar.»

Umsetzung in der Praxis: Klare Ziele und Schwerpunkte
«Die praktische Umsetzung von Blended Learning-Szenarien in der Weiterbildung erfordert eine sorgfältige Planung – auf organisatorischer und didaktischer Ebene. Die vielfältigen Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen müssen ihre spezifischen Schwerpunkte und Ziele klar formulieren, um professionelles Blended Learning erfolgreich zu integrieren. Eine der Fragen aus dem Publikum richtete sich auf die begriffliche Abgrenzung von Blended und Hybrid Learning. Die beiden Formate gelten heutzutage klar als zwei verschiedene Szenarien. Als Hybrid Learning wird eine spezifische Form der Gestaltung eines synchronen Veranstaltungsangebotes bezeichnet. Im Rahmen von Hybrid Learning-Veranstaltungen ist eine Teilgruppe der Teilnehmenden in physischer Präsenz anwesend und eine Teilgruppe parallel dazu ‘remote’ – per Video, Ton sowie Chat – zugeschaltet. Dieses an Vorbereitung und vor Ort an Organisation (Online- und Präsenzmoderationskompetenz sowie technologisches Know-how) recht aufwändige Format bietet sich insbesondere an, um kranke oder gefährdete Personen nicht auszuschliessen. Für den Vergleich hier ganz kurzgefasst: Blended Learning ist mediendidaktisches Konzept, bei dem Präsenz- und Online-Phasen sinnvoll miteinander verknüpft werden und eine Einheit bilden. Eine bekannte Sonderform des Blended Learnings ist etwa Flipped Classroom.»
Ergänzende Perspektiven
Im zweiten Teil des Vortrages stellte Dr. Christiane Caneva, Leiterin der Dienststelle für Hochschuldidaktik und digitale Kompetenzen an der Universität Fribourg, sieben Grundsätze für Blended Learning vor und ergänzte damit die Perspektiven von Ricarda T.D. Reimer. Die Keynote bot Einblicke in Studien zur Nutzung und thematisierte die Herausforderung von Medienvergleichsstudien wie etwa zur Lernwirksamkeit. Sie lieferte somit praxisnahe Anregungen für die konkrete Umsetzung und Weiterentwicklung von Blended Learning in der Erwachsenenbildung. Deutlich wurde: Medienkompetenz, didaktische Klarheit und strategische Verantwortung gehen dabei Hand in Hand.
(Titelbild: zVg. Schweizerischer Verband für Weiterbildung SVEB)
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