Meine Gäste verstehen nicht, warum ich den Kurs mache
«Ich arbeitete zuerst zehn Jahre in der Küche des Restaurants und merkte schon dort, dass ich mit Rechnen Mühe habe. Als ich den Schritt in den Service machte, war mir klar, dass ich Unterstützung brauchte.
Als Serviceangestellter musste ich plötzlich mit Geld umgehen. Zum Glück passierte mir nie ein grober Fehler. Es fehlte nie ein grösserer Betrag in der Kasse, weil ich meist nur bei Kaffeegästen die Rechnung einkassierte.
Auf den Kurs «Rechnen im Beruf» hat mich mein Bruder aufmerksam gemacht. Er hatte an der EB Zürich die Weiterbildung «Lesen und Schreiben» besucht und dachte, dass ein Kursbesuch etwas für mich wäre. Dann rief ich bei der EB an; beim ersten Mal kam das Angebot «Rechnen im Beruf» nicht zustande, ab August hat es dann geklappt.
Ich möchte ab nächstem Sommer eine EBA-Lehre im Service beginnen und dafür muss ich den Multi-Check bestehen. Für diesen Test ist es wichtig, dass ich Prozentrechnen kann, aber damit hatte ich immer Mühe, auch weil ich es nie richtig gebraucht habe. Mit dem Kurs hat sich vieles geändert. Für mich ist es jetzt viel einfacher, richtig zu rechnen. Im Unterricht hatte ich ein Aha-Erlebnis: Plötzlich konnte ich es, weil ich das Prinzip verstand. Seither ist es für mich leichter, diese Art von Rechnungen zu lösen, und ich fühle mich sicherer als vorher.
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«Den Kurs kann ich allen weiterempfehlen, die Mühe beim Rechnen haben. Ich fühle mich viel sicherer als vorher.»
Im Kurs lernen wir alle voneinander. Wenn andere Teilnehmende Aufgaben lösen, die ich nicht verstehe, unterstützen sie mich und sagen mir, ich solle es doch einmal so probieren. Dabei profitiere ich sehr von ihnen. In der Schule hatte ich früher gute Lehrer und habe auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Doch damals verstand ich einfach den Rechenweg nicht; das war zu kompliziert für mich. So wie es die Kursleiterin erklärt hat, habe ich es verstanden und es fällt mir leichter.
Wenn ich heute bei den Restaurantbesuchern kassiere, erhalte ich oft viele gute Rückmeldungen. Vor allem die Stammgäste sagen mir, dass ich es toll mache und dass sie nicht verstehen, warum ich überhaupt in den Kurs gehe, ich könne es ja. Wenn ein Gast sagt, dass ich einen guten Service gemacht habe, motiviert mich das, weiterzumachen.
Mein Chef hat mir angeboten, die Lehre bei ihm zu machen, das spornt mich zusätzlich an; ich weiss aber, dass ich weiter dranbleiben muss, weil ich ja erst den Test bestehen möchte.»
aufgezeichnet von Jürgen Deininger
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Adrian Saunders (29) arbeitet im Service eines Restaurants in Kloten. Sein Ziel ist, eine Lehre als Restaurantangestellter EBA zu absolvieren.