Neuausrichtung der EB Zürich

«Pläne sind nichts, Planung ist alles»*


Rektor Sven Kohler zieht eine Bilanz nach drei Jahren

Seit November 2019 ist die EB Zürich mit ihrer neuen Strategie unterwegs, drei Jahre waren für deren Umsetzung vorgesehen. Das Ende dieses Zeitrahmens bietet nun eine gute Gelegenheit, zurückzublicken und eine erste Bilanz zu ziehen.

Zuerst gilt es, sich nochmals kurz die Ausgangslage vor Augen zu führen: Eine so radikale Neuausrichtung, wie sie die EB Zürich vollzogen hat, stellt für eine kantonale Berufsfachschule ein Novum dar – sicherlich im Kanton Zürich, wohl aber auch über die Kantonsgrenzen hinaus. Sie steht in direktem Zusammenhang mit dem speziellen Profil der Schule, ist aber auch ein Zeichen der Zeit: Selbst der Staat ist vermehrt gezwungen, sich einer sich immer schneller wandelnden Welt anzupassen. Im Fall der EB Zürich bedeutete dies die Adaption an ein stark verändertes Umfeld in der Weiterbildung, ihrem einstigen Kerngeschäft, und die Neupositionierung als Nischenplayerin in der Berufsbildung als Folge davon.

Unter dem Strich können wir festhalten, dass dieses aussergewöhnliche und zugleich komplexe Projekt gut über die Bühne ging. Natürlich klappte nicht alles so, wie wir es geplant und uns vorgestellt hatten. Nicht zuletzt waren auch einschneidende Ereignisse wie die Corona-Pandemie so nicht planbar. Letztere brachte zu den ohnehin schon beträchtlichen Herausforderungen des Neustarts zusätzliche Schwierigkeiten mit sich – notabene nur vier Monate nach dem Go-Live der neu ausgerichteten Schule.

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«Wir müssen bei jeder Planung – die auch weiterhin wichtig bleibt – das sogenannte Serendipitätsprinzip berücksichtigen und immer auch das Unerwartete erwarten, um dann das Beste daraus zu machen.»

Dennoch konnte der Grossteil der geplanten Projekte umgesetzt werden, was in Anbetracht der Umstände nicht selbstverständlich ist. Gleichzeitig wäre es kein Ruhmesblatt, wenn wir nicht auch auf unvorhersehbare Entwicklungen reagiert hätten. An dieser Stelle sei das in kürzester Zeit für den Kanton Zürich entwickelte Ausbildungsprogramm für Jugendliche aus der Ukraine (Start! 4U) erwähnt. Dass dies in keinem Plan stand, ist selbstredend. Es führte uns indes zu einer wichtigen Erkenntnis: Wir müssen bei jeder Planung – die auch weiterhin wichtig bleibt – das sogenannte Serendipitätsprinzip berücksichtigen und immer auch das Unerwartete erwarten, um dann das Beste daraus zu machen.

Der wohl wichtigste Indikator für die erfolgreiche Neuausrichtung der EB Zürich stellt das wiedergewonnene Vertrauen in die Schule dar. Dieses wurde am 13. Juni 2022 eindrücklich durch den Kantonsrat bestätigt: Ohne Gegenstimme (!) lehnte er die Vorlage zur Verselbständigung der EB Zürich ab, welche auf eine Motion im Jahr 2016 zurückging. In der Plenardebatte lobten die Mitglieder fraktionsübergreifend die konsequente Neuausrichtung und die sinnvolle Konzentration auf Nischen, welche im öffentlichen Interesse der Berufsbildung stehen. Dies ist weit mehr, als wir erwarten durften, und stellt eine ausgezeichnete Ausgangslage für die Zukunft der EB Zürich dar, die – so viel lässt sich bereits mit Sicherheit sagen – wiederum nicht nach Plan verlaufen wird.

* Zitat von Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der Vereinigten Staaten

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