Die Berufsmaturität bietet jungen Menschen nach ihrer EFZ-Lehre einen direkten Zugang an eine Fachhochschule oder – via Passerelle – an eine Universität. Mit ihrer Kombination aus Praxiserfahrung, Theorie und Allgemeinbildung vermittelt sie ein breites und flexibles Rüstzeug für neue Karriereschritte und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.
Als im Oktober 1970 die Berufsmaturität mit 57 Lehrlingen und Lehrtöchtern – so hiessen damals Berufslernende – ihren Betrieb aufnahm, ahnte wohl niemand, dass dies der erste Schritt zu einer wahren Erfolgsgeschichte sein würde. Bereits damals war Fachkräftemangel ein Thema und ein Ansturm auf die Gymnasien hatte eingesetzt. Gesucht war ein Angebot, das junge Fachkräfte ausbilden sollte, die über ausgeprägte praktische Erfahrungen sowie über eine erweiterte Allgemeinbildung verfügten.
Für Massimo Romano, Bereichsleiter «Lebenslanges Lernen» der EB Zürich und verantwortlich für die Vorbereitungskurse für die Aufnahme an die Berufsmaturität, ist die BM «ein guter Weg, der dank einer EFZ-Lehre unmittelbar für den Arbeitsmarkt qualifiziert, gleichzeitig in der Perspektive den Aufbau von Kompetenzen erlaubt, die in der Zukunft relevant sein werden.» Und es ist genau diese Perspektive, die die BM jungen Leuten bietet: Sie ermöglicht ihnen, ein Studium an einer Fachhochschule oder mittels einer Passerelle ein Studium an einer Universität zu beginnen.

Steigende Beliebtheit der BM 2
Während vor zehn Jahren etwa 60% der Berufslernenden die BM 1 besuchten, hat sich das Verhältnis mittlerweile zugunsten der BM 2 verschoben: 2019 besuchten laut Zahlen des MBA 1’400 Jugendliche die BM 2, 1’100 hingegen die BM 1. Massimo Romano vermutet, dass die steigende Beliebtheit der BM 2 zum einen generell mit der steigenden Anzahl von Absolventinnen und Absolventen zu tun hat; andererseits habe sich auch die Wahrnehmung der jungen Leute verschoben: «Ambitionierte, die punkto Fachwissen und Karriere hohe Motivationen haben, sehen in der BM eine Alternative zum akademischen Weg.» Und auch für Betriebe sei es interessant, Berufslernende zu haben, «die ihr Wissen laufend aufdatieren können, weil die Arbeitsorganisation und die Prozesse in den Betrieben immer informations- und wissensdurchdrungener werden.»
Vorbereitungskurse für die BM 2
Wer das EFZ mit der Gesamtnote von mind. 5.0 abgeschlossen hat, kann die BMS ohne Aufnahmeprüfung besuchen (Ausnahme: Typ Wirtschaft). Alle anderen müssen die Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik absolvieren und bestehen. Eine ideale Vorbereitung bietet die EB Zürich Interessierten mit ihren Kursen, die auf die Aufnahmeprüfungen und auf den Grundlagen-Unterricht an der BMS ausgerichtet sind. Jedes Jahr besucht ca. einem Drittel aller BM 2-Absolventinnen und -Absolventen diese Kurse (ca. 400 – 450 Studierende). Seit es diese Kurse an der EB Zürich gibt, haben sie ca. 8’500 junge EFZ-Absolventinnen und -Absolventen durchlaufen und sich erfolgreich für die Aufnahme an der BMS qualifiziert. «Die EB Zürich begleitet somit Berufslernende, die den nachgelagerten Weg nach der Lehre bzw. zu einem späteren Zeitpunkt in ihrer Laufbahn einschlagen möchten», fasst Massimo Romano die Rolle der EB Zürich zusammen.
Mit ihren mehr als 50 Jahren gehört die Berufsmaturität quasi zu den ‘Silver Agers’, sie ist aber trotz ihres Alters jung und vor allem attraktiv geblieben. Jungen und ambitionierten Menschen, die eine hohe Leistungsfähigkeit und eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen, bietet sie eine sehr gute Möglichkeit, sich auf künftige Herausforderungen in der Arbeitswelt vorzubereiten und dem immer wieder zitierten Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
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